Unterstützt die inhaftierte Anarchistin Kara Wild und den Widerstand gegen das französische Arbeitsgesetz!

Seit dem 26. Mai befindet sich die amerikanische Trans-Frau und Anarchistin Kara Wild in Frankreich in Haft. Sie wurde im Zusammenhang mit dem militanten Widerstand gegen das neue französische Arbeitsgesetz festgenommen und in einen Männer-Knast eingebuchtet. Nach seiner aufständischen Phase von März bis Mai 2016 ist der Klassenkampf in Frankreich in eine neue Phase eingetreten. Jetzt muss die Bewegung im Ringen um die Rücknahme des Gesetzes langen Atem beweisen. Teil davon ist die Gefangenenunterstützung. Schon im Juni hat die GG/BO-Soligruppe Jena zum Briefeschreiben an inhaftierte CNT-f-Mitglieder eingeladen. Jetzt rufen wir zu Unterstützung von Kara Wild auf.

Briefe (mit einem extra-Zettel und der Anmerkung, dass der Brief für Kara ist) gehen an:

Association Acceptess T
39 bis boulevard Barbès
75018 Paris
France

Gerne auch als Mail (mit dem Betreff „TO KARA“) an com.prison.acceptess-t [ät] outlook [punkt] fr. Die Unterstützungsgruppe druckt die Mails dann aus und schickt sie rein.

Mehr Infos unter: freekarawild.org

Und hier die Übersetzung des Texts vom Blog:

Freiheit für Kara Wild

Kara Wild ist Künstlerin, Genossin und eine unverwüstliche Naturgewalt. Sie ist zurzeit aufgrund ihrer angeblichen Beteiligung an einem Protest gegen die drakonischen Arbeitsmarktreformen und die Polizeirepression in Frankreich inhaftiert. Sie ist eine Transfrau und wird in einem Männergefängnis festgehalten. Sie ist außerdem US-Bürgerin. Aufgrund des angeblichen Fluchtrisikos wird ihr von den französischen Behörden die Möglichkeit verweigert, auf Kaution rauszukommen.

Am 18. Mai kamen in Paris Tausende von Menschen zusammen, um gegen den anhaltenden polizeilichen Belagerungszustand, Polizeigewalt und die neue neoliberale Arbeitsmarktreform zu protestieren. Während einer dieser Demos wurde ein Bullenauto angegriffen und abgefackelt. Kara wurde über eine Woche danach, am 26. Mai, während einer anderen Veranstaltung nahe dem Platz der Nation in Zusammenhang mit diesem Vorfall brutal festgenommen. Trotz des offensichtlichen Mangels an Beweisen wird ihr vorgeworfen, eine Eisenstange durch die Windschutzscheibe des Bullenautos gerammt zu haben – nur wenige Sekunden, bevor es in Flammen aufging. Die Vorwürfe lauten im Einzelnen „versuchter vorsätzlicher Totschlag eines Staatsbeamten, Sachbeschädigung, Landfriedensbruch.“

Kara zählt zu den 6 Leuten, die gerade aufgrund dieses Vorfalls angeklagt wurden. Zu allem Unglück hat Frankreichs Premierminister Manuel Vall „erbarmungslose Strafen“ angekündigt, um so ein Exempel zu statuieren und die Proteste einzuschüchtern.

Trotz staatlicher Angriffe werden weltweit, von Paris bis nach Oaxaca, Tag für Tag Bewegungen gegen Kapitalismus, kolonialen Rassismus, das hetero-sexistische Patriarchat und Austerität stärker. Lassen wir unsere Freund_innen nicht alleine, während sich diesen Sommer die Flammen des Widerstands ausbreiten! Unterstützt Kara Wild: Schreibt ihr Briefe, spendet für die Gerichtskosten und gebt die Infos über ihren Fall weiter.

Freiheit für alle politischen Gefangenen! Freiheit für alle inhaftierten Trans-Frauen*! Freiheit für alle Gefangenen!